Wissenschaftliches Symposium

am 26./27. Februar 2011 veranstaltet der BHV in Potsdam seine Frühjahrsweiterbildung. Dort findet ein "Wissenschaftssymposium" und parallel dazu ein 2-tägiges Seminar zum Thema "Aggressionsverhalten beim Hund" für interessierte Hundehalter statt.

Bitte beachten Sie, dass Sie sich nur für eine der beiden Veranstaltungen anmelden können.

 

Veranstaltungsort:

SEMINARIS Seehotel Potsdam, An der Pirschheide 40, 14471 Potsdam,

Telefon: 0331-9090-0, Fax 0331-9090-900

www.seminaris.de/potsdam

Anfahrtskizze

 

Symposium "Wissenschaft trifft Praxis"

Mit dieser ersten Veranstaltung beginnt eine im 2- Jahresrhythmus wiederkehrende Reihe von Wissenschaftssymposien. Dadurch soll der interdisziplinäre Austausch gefördert und neuestes Wissen aus der Forschung auf verständliche Art und Weise allen Interessierten zugänglich gemacht werden.

Namhafte Forscher sind als Referenten eingeladen.

 

Dr. Angela Bartels, Fachbereich Tierschutz und Tierverhaltenskunde

Thema: Schilddrüse und Verhalten beim Hund

Der Zusammenhang zwischen Schilddrüsenparametern und Verhaltensproblemen/ Verhaltensstörungen bei Hunden sowie der unterstützenden Gabe von Schilddrüsen-medikamenten in der Verhaltenstherapie wird weiterhin kontrovers diskutiert. Kritik wird von praktizierenden Tierärzten geäußert. Verhaltenstherapeutisch tätige Tierärzte würden gesunde Hunde medikamentös behandeln. Nur – Hunde mit einem Verhaltensproblem oder einer Verhaltensstörung sind nicht gesund. Ein Verhaltensproblem ist, ebenso wie eine klinische Erkrankung, therapiewürdig. Vor allem Schilddrüsenwerte, die sich im unteren Referenzbereich befinden, sind Stein des Anstoßes und genau dieser Bereich wird mit Verhaltensproblemen und Verhaltensstörungen bei Hunden in Verbindung gebracht. Neue Erkenntnisse durch eigene Untersuchungen und Erfahrungen aus der Praxis sind Thema dieses Vortrags.

 

Dr. Juliane Kaminski, Fachbereich Psychologie und Kognitionsforschung beim Hund, Max Planck Institut für Evolutionäre Anthropologie, Leipzig

Thema: Die Kognition des Haushundes

In den letzten Jahren hat die Erforschung der Kognition des Haushundes stark zugenommen. Jüngste Erkenntnisse haben ergeben, dass Hunde, wie keine andere Tierart, kommunikative Gesten und andere Formen der Kommunikation des Menschen nutzen können. Diese Fähigkeit ist so bei dem nächsten Verwandten des Hundes, dem Wolf, nicht zu finden. Sie scheint dem Hund teilweise angeboren zu sein und muss nicht ausdrücklich erlernt werden. Zusammen genommen lassen die Ergebnisse den Schluss zu, dass bestimmte Selektionsprozesse während der Domestikation des Hundes, den
Hund derart verändert haben, dass er hervorragend an das Leben mit dem
Menschen angepasst ist.



Patricia Kaulfuß, Tierärztin, Verhaltenstherapeutin

Thema: Zwangsstörungen oder Stereotypien

Stereotypien und Zwangsstörungen (auch abnormal-repetitives Verhalten genannt) gehören zum großen Komplex der klinischen Verhaltensstörungen. Viele Fragen bezüglich Motivation, Entwicklung und neurologischer Hintergründe sind noch offen, die Therapie eine Herausforderung. In dem Vortrag sollen die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse zu diesem Thema beleuchtet und praktische Tipps zum Management betroffener Hunde gegeben werden.

 

Prof. Dr. Kurt Kotrschal, Ethologe, Verhaltensbiologe, Leiter der Konrad Lorenz Forschungsstelle für Ethologie, Wien

Thema: Vom Wolf zum Hund

Alle Hunde stammen vom Wolf ab. Hunde unterscheiden sich von der Stammform im Grunde durch ihre stärkere Kooperationsbereitschaft mit Menschen und ihre Kompatibilität mit der menschlichen Kulturumgebung, die selbst bei zahmen Wölfen kaum gegeben ist.

Im Vortrag wird über die Arbeit mit gleich aufgezogenen und gehaltenen Hunden und Wölfen am Wolfsforschungszentrum (www.wolfscience.at ) im österreichischen Ernstbrunn berichtet, etwa auch über Trainierbarkeit von Wölfen und Hunden und was man für die Teambildung mit Hunden von der Arbeit mit Wölfen lernen kann.

 

Roger Abrantes, PhD in Evolutionary Biology and Ethology; scientific director of Ethology Institute Cambridge

Thema: The Brave New World of Dogtraining (in englischer Sprache)

Science is one thing, the other is how to use it. Science is the product of the brain of a highly emotional being. Can we combine science with emotion? Can we turn our dog training into a scientific exercise for our brains and a caring adventure for our hearts? Can we be scientific and objective and still leave our personal print on our training?

Can we be efficient and affectionate? Roger Abrantes thinks it is possible to

combine brain and heart; he explains it in his new 2011 talks and seminars, the

result of meticulous research projects and, not least, the result of the experiences of a man who travelled the world, the eye-opening cultural

challenges he met and the sense of perspective it all gave him.

 

Flyer Roger Abrantes, PhD (.pdf-Dokument)

 

Dr. Helga Eichelberg, Vorsitzende der GKF, Fachbereich Genetik

 

Thema: Zeitgemäße Hundezucht

 

Tierzucht birgt stets Risiken. Als besonders schwierig erweist sich die Hundezucht, weil hier das Zuchtziel nicht allein auf eine Produktmaximierung ausgerichtet ist, sondern weil die Zuchtziele enorm vielfältig sind und zusätzlich von modischen Tendenzen abhängen.

Zeitgemäße Hundezucht kommt ohne wissenschaftliche Begleitung nicht aus. Das liegt nicht daran, dass die Hunde immer kränker werden, sondern ist eine folge medizinischen Fortschritts: Hunde bekommen eine immer größere Chance, gesünder zu werden. Und diese sind wir verpflichtet, zu nutzen.

 

Dr. Anna Sophie Müller

Thema: Der Hypo-Hund

Was ist ein Hypo-Hund?

Seit ca. 2 Jahren ist die Ausbildung von Diabetiker-Warnhunden in Deutschland angekommen. Doch was genau steckt dahinter? Welche Aufgaben hat ein Hypo-Hund? Worauf reagiert ein Hypo-Hund im Ernstfall? Kann jeder Hund ein Hypo-Hund werden? Wie wird ein Hypo-Hund ausgebildet?

Viele Fragen, die in diesem Vortrag beantwortet werden. Dabei wird auf die bisherige wissenschaftliche Grundlage zurückgegriffen, aber auch auf Forschungslücken aufmerksam gemacht. Es wird eine Einführung in das Krankheitsbild Diabetes geben, auf die die Spezialausbildung eines Hypo-Hundes fußen muss, soll er doch im Alltag des Diabetikers eine verlässliche Hilfe sein.

Im Vortrag werden Erfahrungen von Mensch-Hund-Teams vorgestellt, die sich zurzeit im Anleitungskurs zur Selbstausbildung eines Hypo-Hundes befinden und anhand von Fotos und kurzen Videos veranschaulicht.

Abschließend bleibt Zeit für Fragen und Diskussion.

 

 

 

Der BHV lädt alle interessierten Wissenschaftler, Tierärzte, Hundetrainer und Hundehalter ein, dabei zu sein, wenn die Hundehaltung in Deutschland wieder einen Schritt nach vorn macht.

Anmeldung Symposium

Tagesablauf Symposium

Informationen zum Seminar "Agressionsverhalten beim Hund"

Ein Theorieseminar für interessierte Hundehalter

Aggressionsverhalten beim Hund

Anmeldung Aggressionsverhalten beim Hund

Tagesablauf Aggressionsverhalten

 

Partnerlinks:

www.dogforum.de
www.hundeforum.de
www.hunde-24.de
www.snautz.de

 

Weitere Informationen:

BHV-Geschäftsstelle