Waldems-Esch, 23. Oktober 2015. Die ANIMAL, Deutschlands größte Heimtiermesse, verspricht mit seiner bewährten Mischung aus Information, Vorführungen und interessanten Ausstellern auch in diesem Jahr
wieder zum Publikumsmagneten zu werden. Der Berufsverband der Hundeerzieher und Verhaltensberater e.V (BHV) ist der Kooperationspartner der ANIMAL und bietet für die beiden Messetage, 14. und 15. November, ein Wissenschaftliches Symposium mit internationaler Referenten-Besetzung an. Noch sind einige Plätze frei.
Neben Prof. Dr. Jesús Josales-Ruiz aus Texas, Dr. Johannes Bohacek aus Zürich und Dr. Simon Gadbois aus Halifax (Kanada) haben sich weitere hochkarätige Referenten angesagt, die faszinierende Einblicke in die neuesten Erkenntnisse der Verhaltensforschung bei Hunden geben. Das Wissenschaftliche Symposium des BHV wird mit einem Theorie- und anschließenden Praxisteil nun schon zum dritten Mal ausgerichtet und gehört zu den wichtigsten Weiterbildungen innerhalb des Verbandes. "Ich möchte, dass unsere Mitglieder durch den BHV die Möglichkeit bekommen, sich regelmäßig über die neuesten Entwicklungen in der Hundeerziehung und Verhaltensforschung zu informieren", sagt Rainer Schröder, 1. Vorsitzender des BHV.
Zum Programm 14. und 15. November auf dem Messegelände (Messepiazza 1, 70629 Stuttgart):
Um 9.30 Uhr eröffnet Dr. Juliane Bräuer vom Max-Planck Institute for Evolutionary Anthropology in Leipzig die Vortragsreihe mit der Kommunikation von Hunden untereinander und mit dem Menschen.
Welche methodischen Herausforderungen bei der Analyse der Geruchsverarbeitung von Anzeigehunden zu beachten sind, stellt Dr. Simon Gadbois vom Department of Psychology and Neuroscience, Dalhousie University in Halifax in seinem Vortrag heraus. Auch Viviane Theby von der Tierakademie Scheuerhof beschäftigt sich in ihrer Doktorarbeit mit der Hundenase und ihren erstaunlichen Leistungen.
Um die molekulare Verbindung zwischen Umwelt, Genom und Verhalten geht es Dr. Johannes Bohacek vom Brain Research Institute der Universität in Zürich. Welche Prozesse führen zur Extinktion (Löschung) eines Verhaltens, welche zum Wiederaufleben und wie können Hundetrainer diese Vorgänge nutzen? Mit diesem Thema beschließt der namhafte Verhaltensforscher Prof. Dr. Jesús Rosales-Ruiz von der University of North Texas den Sonnabend.
Zeitgleich zu den Nachmittagsvorträgen dieses Tages berichtet die Naturforscherin Elli H. Radinger über ihr aufregendes Leben mit Wölfen. Sie erforscht seit über 20 Jahren wilde Wölfe im Yellowstone-Nationalpark und zeigt in ihrem Multimedia-Vortrag bislang unveröffentlichte Filmszenen. Die Autorin von "Wolfsküsse. Mein Leben unter Wölfen" wird auch zu der Situation mit Wölfen in Deutschland Stellung nehmen.
Am zweiten Veranstaltungstag referiert Catherine Reeve, Canid Behaviour Research Team, Dalhousie University in Halifax über die Ausbildungsmöglichkeiten von Diabetiker-Warnhunden. Bei Dr. Gadbois aus Kanada geht es vertiefend mit der Arbeit von Anzeigehunden weiter, und Prof. Rosales-Ruiz beschreibt den derzeit stattfindenden Wandel der Interaktion zwischen Mensch und Tier und skizziert einen Ansatz aus der Funktionalen Verhaltensanalyse. Mit Dr. Roger Abrantes vom Ethology Institute in Cambridge, der ein von ihm entwickeltes Training vorstellt, das auf Zusammenführung von Ethologie, Behaviorismus und moderner Tierethik basiert, endet die Veranstaltung.
Zum Praxisworkshop für Hundetrainer am 16. und 17. November in Ostfildern
Der Praxisworkshop für Hundetrainer wird im Anschluss an die beiden Messetage am 16. und 17. November in Ostfildern abgehalten. Prof. Dr. Rosalez-Ruiz und seine Mitarbeiterin Mary Hunter arbeiten mit dem Spiel PORTL (Portable Operant Research and Teaching Lab), das aus verschiedenen Trainingsaufgaben besteht. Sie sollen ausschließlich mit positiver Verstärkung und ohne weitere Einflussnahme gelöst werden. PORTL eignet sich sehr gut, um Verhaltensphänomene zu erforschen und Verhaltensgrundsätze zu verstehen. Ziel des Workshops ist es, die Kenntnisse über Hunde-Verhalten zu erweitern und Trainingskonzepte entsprechend anzupassen.
Kosten des 3. Wissenschaftlichen Symposiums
Die Teilnahme kostet 160 Euro bzw. mit Praxisworkshop 330 Euro für BHV-Mitglieder und 230 Euro (bzw. 485 Euro) für Gäste. Die Skripte der englischen Vorträge werden in deutscher Übersetzung angeboten , anschließende Diskussionen und Ergänzungen live vor Ort übersetzt.
Anmeldung und alle weiteren Infos unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!